Radionachrichten: So und anders.

Eine Geschichte (fast) ohne Wandel. (Teil 2)
Und deshalb Zeit, Neues zu probieren

Nachrichten im Radio klingen immer gleich. Mehr oder weniger. Im Prinzip jedenfalls hat sich wenig verändert, findet Dietz Schwiesau, der Wortchef beim MDR Sachsen-Anhalt. Und sein Rückblick auf die Anfänge der Nachrichten im (deutschen) Radio beweist das.

Deshalb will Dietz Schwiesau jetzt Neues ausprobieren in einerZukunftswerkstatt Radionachrichten“ vom 23. bis 25. Mai 2014 in Magdeburg. Ideen und Anregungen dafür sind via Twitter schon jetzt gefragt unter #newsneu.

Ausprobieren, experimentieren, Neues testen: Können Radionachrichten auch ganz anders klingen?

Das Ziel: Neue Impulse für Radionachrichten. So wie damals, als die Erkenntnisse eines Tübinger Professors die Radiowelt bewegten.

Dietz Schwiesau über den großen Nachrichten-Streit der 70er, der sogar den Bundespräsidenten und SPIEGEL-Redakteure beschäftigte und die Radiomacher wachrüttelte (Geschichte der Radionachrichten, Teil 2):
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Radionachrichten: So und nicht anders?

Eine Geschichte (fast) ohne Wandel. (Teil 1)
Und: Warum nicht mal Neues probieren?

  • „Die News in den ersten Satz“
  • „Wichtiges nach vorn“
  • „von hinten kürzbar,“ und
  • „in einfachen Worten“, bitte!

Die Regeln für (Radio)Nachrichten sind streng und klar. Seit Jahrzehnten schon. Viel Wandel war nicht in gut neunzig Jahren deutscher Radiogeschichte.

„Die Nachrichten klingen heute im Prinzip noch genau so wie 1923,“

sagt jedenfalls Dietz Schwiesau, der Wortchef beim MDR Sachsen-Anhalt.

Jetzt will er Neues ausprobieren. In einer „Zukunftswerkstatt Radionachrichten“ vom 23. bis 25. Mai 2014 in Magdeburg. Die Medienakademie von ARD und ZDF, die Politische Akademie Tutzing und der MDR Sachsen-Anhalt laden dazu RedakteurInnen vom Öffentlich-Rechtlichen und vom Privatfunk ein. Gemeinsam sollen und dürfen sie dann Nachrichten „mal anders“ machen. Attraktiver, verständlicher, erzählender zum Beispiel. Sie dürfen experimentieren, spielen, Neues testen. Eine Premiere in Deutschland. Und unbedingt nötig. Denn wie gesagt: In 90 Jahren Radio hat sich bei den Nachrichten sehr wenig getan.

Dietz Schwiesau über die Anfänge der deutschen Radionachrichten:
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Wer kriegt die Pole Position?

Problem „Pole Position“:
Welche „News“ fährt auf „die Eins“?

Wie man Nachrichten sortiert.

Gregor Gradnig hat mir geschrieben. Er ist Nachwuchs-Radiomacher in Wien und möchte wissen:

Gibt es für den Aufbau einer Nachrichtensendung Grundregeln für die Reihung der Meldungen?

Meine Antwort:
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Nachrichten auf der Schippe

Müssen Radio-Nachrichten sein, wie sie sind?

Kollege Christoph Ebner, Nachrichtenchef beim SWR in Baden-Baden, hatte heute bei den Tutzinger Radiotagen die Lacher auf seiner Seite.

Es ging um Hörverständlichkeit. Also um die Frage, wie Nachrichten geschrieben und gesprochen sein sollten, damit beim Hörer auch viel hängen bleibt. Und die Radiomacher sollten in einem Workshop selber mal ausprobieren, wie sie’s besser machen können. Die ersten Anregungen dafür bekamen sie – eben – von Christoph Ebner. Auf wunderbar pointierte Art. Schön zu hören. Und schön zu lesen. (Hab mir die Mühe gemacht, es abzutippen)

Und bitte: Denkt Euch ein lachlauniges 90-köpfiges Auditorium  dazu! Have fun:  „Nachrichten auf der Schippe“ weiterlesen

Nicht nur berichten. Erzählen!

Lesetipp: „Storytelling für Journalisten“.
Damit lernen (auch) Radiomacher, wie man gute Geschichten erzählt.

Radio machen heißt Erzählen. Denn Menschen wollen Geschichten hören. Nicht Schlagzeilen. Nicht Zahlen. Nicht die blanken Fakten. Sondern Geschichten.

Nur: Was ist das eigentlich – eine gute Geschichte?

Genau das erklären Marie Lampert und Rolf Wespe in ihrem Buch „Storytelling für Journalisten“. Ein Buch mitten aus dem journalistischen Leben. Mit vielen Beispielen. Und handfesten Tipps. Zum Beispiel, wie man Kompliziertes wirklich anschaulich macht.
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Landwirte mit Durchfall? – Das Problem „Leadsatz“

Er ist kurz. Er ist bündig. Man hört ihn einmal und kann ihn wiederholen. Kurz: Er hat alles was ein guter Leadsatz braucht. Der Satz:

Die Bauern in Baden-Württemberg leiden zunehmend unter den EHEC-Infektionen.

Trotzdem hat mich der Satz heute auf dem Weg zur Arbeit amüsiert. Denn hoppla: Haben die baden-württembergischen Landwirte jetzt alle Durchfall? Natürlich nicht! Es heißt ja, sie leiden „unter“ nicht „an“ den Infektionen. Trotzdem: Die Formulierung klingt unfreiwillig komisch, ist aber offenbar weit verbreitet. „Landwirte mit Durchfall? – Das Problem „Leadsatz““ weiterlesen