Die Zukunftswerkstatt Radionachrichten in Bremen hat‘s getestet.
Und deshalb: Ohren auf! Hier kommen drei Fußball-Spielberichte. Thema: Der SV Werder Bremen hat gegen die TSG Hoffenheim verloren. Aber wer berichtet da? Mensch oder Maschine? Also: Wer hat die jeweiligen Texte geschrieben? Was tippt Ihr? Macht einfach eine Strichliste und dann sehen wir weiter.
Nur eins zur Sicherheit vorneweg: Die Stimme gehört ihn allen drei Fällen dem Radiokollegen Daniel Haselbach von Radio Bremen. Aber was der da vorliest, ist eben zum Teil von einem Roboter verfasst.
Die Maschine spricht, Radiomacher erzählen. Oder: Nachrichten mit neuem Blick und neuem Sound. Teil 2
„Das ist schon eine existenzielle Revolution. Das komplette Radio muss sich verändern.“ So formulierte es einer der Teilnehmer am Ende der Zukunftswerkstatt Radionachrichten in Berlin. Denn nach drei Tagen voller Vorträge und Experimente war klar:
„#Audio ist der neueste Shit – toll!“ Fazitrunde #newsneu
Das heißt aber auch: Es wird vermutlich wenig bleiben, wie es war.
Denn neue Audio-Technik macht mehr möglich, aber auch nötig. Nachrichten werden viele Hörer künftig zum Beispiel via Smartspeaker hören. Und die sind eben nicht nur Radiogeräte, sondern Kommunikationsmaschinen. Hörer werden sie nach Nachrichten fragen und Einfluss nehmen wollen.
Alles bleibt anders. Immer. Sogar in der Art, wie wir Nachrichten machen. Denn selbst die starrste aller journalistischen Formen ist dem Wandel unterworfen. Einer der akribischsten Beobachter und Beförderer dieses Wandels ist in Deutschland Dietz Schwiesau.
Nachrichten am Bildschirm redigieren? Das ist „nicht möglich“. Darin waren sich die Nachrichtenchefs der ARD 1988 einig. #newsneupic.twitter.com/vR2wQh8I2h
Zum Auftakt zeigt sein Blick zurück: Spätestens seit man Nachrichten nicht mehr (aus)drucken muss, hat sich der Druck auf das Nachrichtengeschäft erhöht. Aber was heißt das für die Zukunft der Radionachrichten?
Aber wir bleiben dran: Nächste Runde #newsneu.
Anfang März in Berlin. #SaveTheDate
Die Zukunft geht weiter! Wir freuen uns auf Euch!
Und für alle, die die Zukunftswerkstatt Radionachrichten (noch) nicht kennen:
Hier basteln RadiomacherInnen aus ganz Deutschland an den Radionachrichten der Zukunft. Sie wollen wissen, wie sich Radionachrichten im Konzert der vielen Newsanbieter behaupten können. Sie experimentieren mit neuen Formen und probieren aus, wie das klingen könnte.
Ergebnisse früherer Werkstätten findet Ihr hier.
Details demnächst da und unter #newsneu.
See you.
Warum ich die Diskussionen über die angeblichen Live-Nachrichten beim WDR unsäglich finde.
Es gibt Diskussionen, die treiben mich in den Wahnsinn. Die über die neuen WDR-Radionachrichten zum Beispiel, die neuerdings zum größten Teil erst aufgezeichnet und bis zu anderthalb Minuten später gesendet werden.
Ein weiterer Versuch, Radionachrichten anders zu machen.
Oder: Wer braucht eigentlich Korrespondenten?
Sie haben Erfahrung. Sie haben Routine. Doch nichts davon ist gefragt. Im Gegenteil: 24 NachrichtenmacherInnen aus ganz Deutschland und der Schweiz sollen und dürfen ausprobieren, wie Nachrichten im Radio auch sein könnten. Anders. Moderner. Ungewöhnlicher. Denn: Nichts ist verboten an diesen drei Tagen in Baden-Baden. Die üblichen Nachrichtenregeln sind außer Kraft gesetzt.
Wie sich unsere Arbeit verändern muss und wird.
Ideen von Christoph Ebner.
Die Nachrichtenwelt ist im Wandel. Und die Radiomacher mittendrin. Denn Nachrichtenmachen ist aus Tradition unser Geschäft. Doch wie lange noch? Wie lange noch werden Menschen mit „Nachrichten“ (auch) unsere Sendungen meinen? Und wie müssen sich Radionachrichten verändern in einer Welt, in der es News an jeder Ecke gibt?
In der Zukunftswerkstatt Radionachrichten wird über solche Fragen gesprochen. Ab 23. Oktober in Baden-Baden. Zum zweiten mal haben die ARD.ZDFmedienakademie und die Tutzinger Akademie für politische Bildung dafür NachrichtenmacherInnen aus ganz Deutschland eingeladen. Das Ziel: Neue Formate testen. Neue Ideen ausprobieren. In mehreren Workshops. Gastgeber dieses Mal: Christoph Ebner vom SWR. Ein Mann, der sagt: Wir müssen die Radionachrichten um- und weiterdenken. Hier seine Ideen: „Radio-NachrichtenredakteurIn 2.0“ weiterlesen
Warum unsere (Radio)Nachrichten oft nicht abbilden, was ist.
6 Thesen von Rita Vock.
Nichts muss bleiben wie es war. Alles darf anders und besser werden. Auch im Radio. Auch bei den Nachrichten. Doch gerade da ist Veränderung schwierig. Schließlich haben Radionachrichten eine lange Tradition. Und ihre Regeln auch. Bei der zweiten „Zukunftswerkstatt Radionachrichten“ der ARD.ZDFmedienakademie ab 23.10. beim SWR in Baden-Baden werden Macher genau deshalb wieder über diese Regeln reden. Mit dabei: DLF-Nachrichtenredakteurin Rita Vock. Eine Frau, die sagt:
“Wir Nachrichtenmacher vernachlässigen oder unterdrücken nicht mutwillig Nachrichten. Aber wir haben bestimmte redaktionelle Standards und manchmal auch Scheuklappen.“
Eins vorne weg: Ich arbeite nicht als Nachrichtenredakteurin. Die News sind also nicht (mehr) mein tägliches Geschäft. Und doch – oder vielleicht gerade deswegen – irritiert es mich manchmal, wie (nicht nur) wir Radioleute Nachrichten „machen“. Jetzt zum Beispiel. Nach Tröglitz und dem Brandanschlag auf eine noch leerstehende Flüchtlingsunterkunft. Denn ich finde, wir spielen das Spiel der Brandstifter mit. Schuld ist unsere althergebrachte „Nachrichtendenke“. „Keine guten Nachrichten nach Tröglitz?“ weiterlesen
Die Suche nach neuen Nachrichtenformen fürs Radio geht weiter.
Die bisherigen Ergebnisse: 10 Kernsätze.
Was so erfolgreich begann, braucht eine Fortsetzung. Das war nach der Zukunftswerkstatt Radionachrichten im Mai schnell klar. Gut zwei Dutzend Nachrichtenmacher aus ganz Deutschland hatten sich damals in Magdeburg getroffen, hatten über die Zukunft der Radionachrichten nachgedacht und eigene Beispielsendungen produziert. Mit großem Enthusiasmus.
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Jetzt – im Januar – geht das Experiment weiter. Mit einem Seminar zum Thema: „Neue Nachrichtenformen“ an der ARD.ZDF.medienakademie. Das Ziel: Noch mehr ausprobieren, testen, experimentieren. Und den Spirit von Magdeburg spüren. Denn für viele war am Ende klar: Irgendwas „muss (s)ich ändern in den Radionachrichten“. Aber was?
Die Folgen der „Zukunftswerkstatt Radionachrichten“:
Neue Nachrichten bei DASDING. Mit Hindernissen. Leider.
Bastian Kruse macht Nachrichten bei DASDING, der Jugendwelle des SWR. Und nicht erst seit er bei der „Zukunftswerkstatt Radionachrichten“ in Magdeburg war, will er „die Nachrichten vom Sockel holen“. So nennt er das, und meint damit: Nachrichten, die „näher am Programm sind. Ich will den Bruch vermeiden zwischen Moderation und dem was nach dem Nachrichten-Jingle kommt. Ich will die Nachrichten von ihrer Künstlichkeit befreien.“
Über Bastian Kruse: Ist in Schleswig-Holstein radiosozialisiert worden. Ging nach Studium und Volontariat in den sonnigen Süden und arbeitet jetzt beim SWR. Mag Flammkuchen. Ist ein Nachrichten-Junkie – und deswegen auch als @unwort bei Twitter
Wie viel bleibt hängen von Radionachrichten?
Was Forscher fragen. Was Hörer sagen.
Und wie überraschend (manche) Radiomacher reagieren.
Wie oft eigentlich noch müssen wir reden über Verständlichkeit? Schließlich ist es doch altbekannt: Radio muss verständlich sein. Wir müssen schreiben, texten, sprechen fürs Hören. Aber tun wir’s? Und noch viel wichtiger: Was heißt das überhaupt? Verständlich sein im Radio?
Die Sprechwissenschaftler Ines Bose, Heiner Apel und Anne Schwenke erforschen genau das. Gemeinsam mit Dietz Schwiesau, dem Wortchef von MDR Sachsen-Anhalt. Und ganz praktisch.
Oh Gott! Heiner Apel fragt, wovor jeder Radio-Newser Angst hat: „Was behalten Hörer von unseren Nachrichten?“ #newsneu im Härtetest.
„Ich habe den Eindruck, die klassische Nachricht ist tot!“ Ich auch! #newsneu Zukunftswerkstatt Radionachrichten — Dietz Schwiesau (@DietzSchwiesau) 25. Mai 2014
Ergebnisse eines Experiments.
Und am Ende ein dringender Wunsch.
27 Macher, 3 Nachrichtensendungen, keine Regeln. Und: „Macht, was ihr wollt. Einfach eine Nachrichtensendung anders als sonst.“ Seminarchef Dietz Schwiesau schickt die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt mit einem Lächeln an die Arbeit. Die lächeln zurück. Und freuen sich. Zunächst. Denn Ideen und Anregungen hatten sie am Tag zuvor schon viele bekommen. Der MDR Sachsen-Anhalt, die ARD.ZDFmedienakademie und die Akademie für politische Bildung Tutzing hatten zur Einstimmung viele Referenten geladen. Doch dann die Ernüchterung:
#newsneu-Werkstatt abgelauscht: „Wir sind dabei ne superlangweilige Sendung zu machen. Alles richtig, da geht nix schief, aber langweilig.“
Sich von althergebrachten Regeln lösen, ist gar nicht so einfach. Zu prägend ist die Routine, zu stark der Alltag, der allen in den Köpfen steckt. Enttäuschung macht sich breit: „Wir wollten doch was ganz anderes! Warum haben wir das jetzt nicht gemacht?“ Und doch entstehen unter Laborbedingungen am Ende drei Sendungen, mit vielen ungewöhnlichen, neuen Elementen, die Lust auf mehr machen.
Teilnehmer nach Werkstatt #newsneu: „Bin begeistert von der Form ‚Newsgespräch‘. Was da rüber kommt. Genial.“ — Sandra Müller (@radiomachen) 25. Mai 2014
Auftakt der Zukunftswerkstatt Radionachrichten 23. – 25. Mai 2014 in Magdeburg
Nachrichten im Radio – das ist eine 90-jährige Erfolgsgeschichte. Der Rundfunk der Weimarer Republik sendete drei Nachrichtensendungen am Tag. Heute gibt es täglich Hunderte Nachrichtensendungen im Radio – mit vielen Millionen Hörern. Aber: Die Konkurrenz wächst. Inzwischen gibt es ein unüberschaubares Nachrichtenangebot, vor allem im Internet. Ihre Rolle als unumstrittener Erstinformant haben die Radionachrichten längst verloren. Heute schreiben bereits Computer Nachrichten – und lesen sie auch vor. Es ist also Zeit, darüber nachzudenken: Wie könnten die Radionachrichten der Zukunft aussehen?